Die Geschichte des Alaskan Malamute
Der Alaskan Malamute ist der älteste und grösste eingeborene Schlittenhund des nordamerikanischen Kontinents. Benannt nach dem Eskimovolk der Mahlemiuts, die im Nordwesten Alaskas im Gebiet um den Kotzebue-Sound siedelten.
Die Mahlemiuts waren für die Zucht von ausdauernden, langsam laufenden und kräftigen Schlittenhunde berühmt. Für den Eskimostamm waren die Hunde überlebenswichtig, denn die Aufgabe bestand darin Nahrung und andere wichtige Dinge des Lebens zu befördern. In dieser Zeit war es äussert schwierig in der Arktis zu überleben. Extreme Temperaturen und Nahrungsmittelmangel machten das Leben für die Eskimo sehr schwer. Der Hund wurde natürlich von den dortigen Naturvölkern nicht auf dieselbe Weise nach einem Standart gezüchtet, wie wir das heute tun. Der "Standart" zu jener Zeite war Leistungsfähigkeit als Zugtier, Wächter und Jäger und Wiederstandsfähigkeit, um die Härten des Klimas zu überleben. Durch jahrhundertlange Isolation jener Regionen wurde dort der Alskan Malamute zu einm relativ einheitlichen Typ. Viele überlieferte Berichte von Missionaren, Entdeckern und Abenteuren berichten von den Mahlemiuts. Diese wurden von allen , welche früher oder später mit ihnen in Kontakt kamen als ein Stamm mit hoher Entwicklungsstufe betrachtet, aber nie wurden sie ohne ihre Hunde erwähnt. Der Charakter und das Temperament der Alaskan Malamute scheint von der Umgebung in der sie gehalten und gezüchtet wurden, geprägt worden zu sein. Während Schlittenhunde im Norden eher unsanft behandelt wurden, scheinen die Mahlemiuts ihren Hunden mehr Beachtung und Freundlichkeit geschenkt zu haben. Das Wesen der Malamutes unterschied sich auffallend von dem anderer Schlittenhunden, dies wussten Antarktisreisende immer erwähnenswert zu berichten. Wahrscheinlich ist auch Laut dieser Zeit eine Selektion auf ein freundlichen und zuverlässigen Hund erfolgt.
Nachdem die Hunde der Mahlemiuts zuvor in relativer geographischer Isolation gehalten und gezüchtet wurden, änderte sich dies als Alaska von den Weissen besiedelt wurde. Eine grosse Wende brachte auch als im Jahre 1896 im Klondike Gold gefunden wurde. Durch den Goldrausch kam es zu einem extrem grossen Bedarf an Zug und Packhunden, dieser wurde aber auch durch die immer populärer werdenden Schlittenhunderennen vergrössert. Die von den Siedlern mitgebrachten Hunde wurden mit dem Alskan Malamute verpaart. Zu Grund bezeichnet man diese Periode von 1909-1918 als ein Zeitalter des "Zerfall des arktischen Schlittenhundes".
1908 wurde der Nome Kennel Club gegründet. Diese Organisation war für die Durchgführung eines 408 Meilen langen Schlittenhunderennens durch Alaska- dem "All-Alaska-Sweepstake" -verantwortlich. Menschen aus ganz Alaska und den benachbarten Gebieten packten ihre Schlitten und die schnellsten Hunde, die sie finden konnten zusammen, um an diesem Rennen teilzunehmen. Den Gewinnern dieser abenteuerlichen Veranstaltungen waren ausserordentliche Anerkennung und ein Preisgeld sicher, und sie wurden sofort innerhalb ihrer Region berühmt. Scott Allen, John Johnson, Leonard Seppala waren nur einige der besten Musher und Trainer dieser Zeit.
Leonard Seppala (14.Sept.1877 - 1967)
Während des ersten Weltkrieges benötigten die französische Regierung Hilfe für militärische Truppen, die gegen Deutschland kämpften. Die französische Truppe war von der Versorgung abgeschnitten und die Regierung bat beim Nome Kennel Club in Alaska Unterstützung. Der NKC schickte dann 450 Alaskan Malamuten nach Frankreich. Die Hunde versorgten dann die eingeschlossenen Truppen mit allen notwendigen Ausrüstungsstücken und Nahrungsmittel. Leider mussten während dieser Zeit viele Alaskan Malamuten ihr Leben lassen.
1922 startete im Staat New Hampshire das erste internationale Schlittenhunderennen, welches für internationales Aufsehen sorgte da viele der Meinung sind, dies habe die Reinzucht der beiden Rassen Alaskan Malamute und Siberian Husky grundlegend beeinflusst. Gewonnen wurde das Rennen von Arthur Walden, der später der erste Präsident des New England Sled Dog Club wurde.
Im Jahre 1925 wurden die Alaskan Malamutes einmal mehr um Hilfe gebeten, diesmal von der Kleinstadt Nome in Alaska. Die Schlittenhunde wurden gebraucht, um ein Serum gegen Diphterie, an der in dieser Gegend sehr viele Menschen erkrankt waren, dorthin zu transportieren. Ein Sonderzug brachte das Serum nach Nenana, unweit Fairbanks. Von dort sollte eine Schlittenhunde-Stafette den knapp 1100 Kilometernlangen Transport nach Nome besorgen.
20 der schnellsten Hundegespanne Alaskas standen bereit. "Wild Bill" Shannon eröffnete das "Serum-Rennen" in Nenana mit einem Team von neun Malemutes. Nach 83 Kilometer übergab er das Serum an Musher Dan Green. 50 Kilometer betrug dessen Strecke nach Manley Hot Springs. Fisch Lake und Tanana hiesen die nächsten Etappen dieses Wettlaufs gegen den Tod. Als das Serum Nulato erreichte, war es trotz grosser Sorgfalt gefroren. Die Aussentemperatur lag bei - 53°C. In Kaltag am Yukon endete der Lebensraum der Athabasca-Indianer. Die nächsten Etappen übernahmen zwei Eskimos. Einer der gefürchtesten Schneestürme der Küste hielt das letzte Team auf. Hüfthoch war der Neuschnee, durch den sich Musher Gonangnan mit seinen Leithunden Meter für Meter kämpfte. Völlig erschöpft erreicht er die Küste. Das Serum wurde aufgewärmt und im Schlitten von Harry Ivanoff verpackt. Doch der kam nicht allzu weit: eine Karibuherde kreuzte seinen Weg, die Hunde gerieten ausser Kontrolle und verwickelten sich in ihre Zugleine. Just in diesem Moment tauchte Leonard Seppala auf. Er übernahm das Serum. Um kostbare Zeit zu sparen , wählte er eine Abkürzung über das Eis zur Siedlung Golovin, eine Route, die wegen gelegentlich offenen Wassers und dünnen Eises sonst von Mushern gemieden wurde. Seppala aber vertraute seiner Erfahrung und dem unertrüglichen Instinkt seines berühmten Leithundes Togo. Sicher brachte der Renn-Veteran das Serum über das Eis des Beringmeeres.Mitten im dichtesten Schneesturm wurde das Serum von Seppala an Charlie Olson und dann an Gunnar Kaasen weitergegeben. Hätte Kaasen vorher auch nur eine Idee gehabt, wie schlimm der Sturm werden würde, hätte er nicht Balto als Leithund ausgewählt. Obwohl Balto einer von Seppala Hunden war, war er kein sehr guter Leithund. Aber Balto bewies seinen Mut, als er sich in den tobenden Schneesturm stürzte. An einer Stelle nur hielt er an, er rettete damit seinem Musher und das Gespann vor dem sicheren Tod im Topkok River. Niemand hatte die Hoffnung, dass es Kaasen durch den Sturm schaffen würde. Als er an der letzten Übergabestation - 33 Kilometer von Nome entfernt-ankam, fand er seine Ablösung schlafend vor. Die Zeit drängte, das Team lief gut, und so kämpfte er sich mutig weiter. Noch vor Sonnenaufgang am 2.Februar 1925 führte Balto Gunnar Kaasen's Team nach Nome.
Die Stadt war gerettet! Vollkommen erschöpft und halb erfroren nach diesen gut 85(!) Kilometern wurden Kaasen, Balto und der Rest des Teams wie Helden gefeiert. Binnen kurzem war die Diphterie in Nome unter Kontrolle. Zu Ehren vom Leithund Balto und seinem Team wurde im Central Park ein Denkmal errichtet. Als Erinnerung an diese Tat findet seid 1973 das Iditarod-Rennen statt.
Balto starb am 14.März 1933 im Alter von 11 Jahren